- Created by Das Luka , last modified by Annett Zobel on Dec 05, 2024
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Zweck der Seite
Diese Seite und Unterseiten geben einen Überblick über Standards und Spezifikationen für OER-förderliche Infrastrukturen. Standards dienen der Interoperabilität - zum Beispiel plattformübergreifendes Teilen von Lerninhalten oder Tools.
Standards - Was und wieso?
Was ist ein Standard?
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) definiert den Begriff "Norm", der hier synonym mit "Standard" verwendet wird, wie folgt:
„Eine Norm ist ein Dokument, das Anforderungen an Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren festlegt. Sie schafft somit Klarheit über deren Eigenschaften, erleichtert den freien Warenverkehr und fördert den Export [ ... ].“ (Link)
In OER-förderlichen Infrastrukturen (OER: Open Educational Resources) handelt es sich bei den "Waren" häufig um digitale Objekte wie Lerninhalte, gemeinsam nutzbare Editoren, Lern- oder Quiz-Tools. Oftmals werden nicht die digitalen Objekte selbst, sondern beschreibende Informationen – sogenannte Metadaten – ausgetauscht. Standards legen fest, welche Informationen wie strukturiert sein müssen und wie sie wann ausgetauscht werden sollen. Zudem definieren sie, wie Schnittstellen von Systemen aufgebaut sein müssen, damit sie effektiv genutzt werden können.
Ziel der Standardisierung: Interoperabilität
Ein wesentliches Ziel von Standards ist die Interoperabilität. Ein Tool oder ein Inhalt soll von anderen Systemen genutzt oder wiederverwendet werden können.
Beispiel:
Ein Editor gilt als interoperabel, wenn er auf standardisierte Weise von anderen Plattformen aufgerufen und genutzt werden kann. Nach der Nutzung sollte er idealerweise die vorgesehenen Informationen sowie die erstellte Datei an das Ursprungssystem zurückgeben. Entsteht jedoch eine Datei, die nur mit diesem Editor – möglicherweise kostenpflichtig – bearbeitet werden kann, führt dies zu einem sogenannten Locked-in-Effekt.
Interoperabilität erfordert daher auch standardisierte Formate für die generierten Inhalte. Ziel ist es, einen freien Markt von Tools zu schaffen, die diese standardisierten Inhalteformate bearbeiten können.
Was wird im Bildungsbereich standardisiert?
Im Bildungsbereich werden Standards u.a. für folgende Dinge genutzt.
Lerninhalte (Medien, Office-Dokumente, Tests/Quizzes, Kursmaterialien)
Lernangebote (Kurse, Aus- und Weiterbildungsangebote)
Dabei unterscheidet man die Standardsisierung der
Inhalteformate (z.B. das Dateiformat) und der
Metadaten (Beipackzettel mit Titel, Urheber, Lizenz, Fach-/Sachgebiet, Lehrplanthema, Zielgruppe).
Damit in alle Systeme im Metadaten-Feld “Fach- und Sachgebeit” die gleichen Begriffe verwenden, z.B. nicht einmal “Mathe” und ein anderes Mal “Mathematik”, werden auch diese standardisiert:
Metadaten-Vokabulare
(z.B. für Fach-/Sachgebiete, Kompetenzen, Berufe, Zielgruppe usw.)
Metadatenvokabulare werden von Bibliotheken (z.B. als Normdaten), Standardisierungsorganisationen, der EU, Fachgesellschaften oder engagierten Metadaten-Expertengruppen definiert. Damit so normierte Begriffslisten oder auch Begriffsbäume oder vernetzte Strukturen, z.B. Ontologien für andere Systeme gut nachnutzbar sind, wird auch die
Bereitstellung von Vokabularen standardisiert.
Auch standardisiert wird die
Paketisierung und Distribution von Inhalten. Geregelt wird dabei wie die Inhalte in eingepackt werden. Wird ein ganzes Kursmaterial als SCORM ausgetauscht, dann ist geregelt, wie der Metadaten-Beipackzettel, die Mediendateien und Seiten im Paket anzuordnen sind und die Navigation zwischen den einzelnen Kursmaterial vom anderen System beim Auspacken wiederherzustellen ist.
Teilweise tauschen Systeme nur die Metadaten, aber nicht immer die Pakete mit Inhalte / Dateien aus. Diese bleiben teilweise am Erstellungsort, weil dort die entsprechende Software bereit steht, um sie abzuspielen oder zu editieren. Solche Software wird dann oft Service genannt.
Wenn Services für Lernplattformen oder andere Systeme Funktionalitäten anbieten, dann standardisiert man
Integrationen von Tools und Infrastrukturen.
Geregelt wird, wie Services oder Infrastrukturteile kommunizieren (Protokolle), welche Informationen sie austauschen (Datenformate, welche Funktionen wie genutzt werden können (Schnittstellen) und wie die Sicherheit gewährleistet wird (z.B. Authentifizierung)
Weiterhin werden Standards verwendet für
Credentials (Bescheinigung von Leistungen, Kompetenzen / Qualifikationen)
Nutzende und Gruppen. Beispielsweise werden in Schulclouds Nutzende und Klassenverbände in zentralen Verwaltungssystemen erfasst und alle autorisierten Softwaretools der Infrastruktur können Nutzerdaten und Gruppenzugehörigkeiten nachnutzen.
Praxis: Rahmenbedingungen für aktuelle Community-Projekte!
Contentverwaltung: Relevante Standards, die wir berücksichtigen werden:
Rechtliche Vorgaben: OZG,SDG, DSGVO, eIDAS
Metadatenstandards: DC,LOM,schema.org,LRMI, Elexir, EAF
Formate, Protokolle: LTI, LTI deep linking, SCORM, CP, QTI, IMS-RoasterOne, Oembed, W3C Verifiable Credentials, OpenBadges, EDCI, EBSI, xAPI, IMS-CASE Creative Commons, OpenAPI, GraphQL
Integration / Musterplugin - Relevante Standards, die wir berücksichtigen werden:
Metadatenstandards: DC, LOM, schema.org, LRMI, Elexir, EAF
Playout und Anbindung: LTI, SCORM, QTI, IMS-RoasterOne
Formate, Protokolle: W3C Verifiable Credentials, OpenBadges, EDCI, EBSI, xAPI, IMS-CASE
Metadaten-Generierung - relevante Standards / Normen, die wir berücksichtigen werden
ISO/IEC TR 24028, DIN SPEC 92001-1, DIN SPEC 13266, ISO/IEC 25012
Metadaten: OWL, RDF, LOM, DC, schema.org, LRMI
Zentrale Services - relevante Standards, die wir berücksichtigen werden
Rechtliche Vorgaben: OZG,SDG, DSGVO, eIDAS
Metadatenstandards: DC, LOM, schema.org, LRMI, Elexir, EAF
Formate, Protokolle: LTI, LTI deep linking, SCORM, CP, QTI, EDCI, EBSI, xAPI, IMS-CASE, Creative Commons, OpenAPI, GraphQ
Betrieb - Erprobung - Relevante Standards, die wir berücksichtigen werden:
Rechtliche Vorgaben: OZG, SDG, DSGVO, eIDAS
ITSM Standards & Best Practices: ITIL, ISO 27000, BSI-Grundschutz
Weiterführende Links
https://www.edmatrix.org/matrix.html - Übersicht über Standards im Bildungsbereich. Nachfolgende Summary-Grafik wurde für den deutschsprachigen Bereich angepasst:
Kompendium didaktische Metadaten (Oellers, M., Rörtgen S. 2024)
Metadaten im Bildungsbereich - Wieso? Weshalb? Warum? Und was gibt es schon?
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