Neuer Inhaltetyp: Lernorte/Einrichtungen/Organisationen
Was wollen wir machen?:
Wir führen einen neuen Inhaltetyp ein. Dieser soll diverse Einrichtungen/Organisationen/Orte im Bildungskontext abbilden. Dafür wollen wir 2 Fragen beantworten:
1) Mit welchem übergeordneten Begriff können wir diesen Inhaltetyp am besten beschreiben? "Lernorte/Einrichtungen/Organisationen" klingt sehr sperrig,
2) Welche Subtypen gibt es?
Was könnt ihr dazu beitragen?
Wir benötigen eure Einschätzung, um die oben genannten Fragen zu beantworten. Deshalb bitten wir euch die nachfolgenden Informationen zur Herleitung der (Sub)Typen zu lesen und unseren Vokabularvorschlag zu beurteilen.
- Habt ihr eine Idee für einen knackigen Oberbegriff?
- Könnt ihr bei den Subtypen mitgehen? Fehlen noch Subtypen?
- Könnt ihr eine Definition für den neuen Inhaltetyp formulieren?
Ihr könnt einen neuen Abschnitt unter diesem Dokument erstellen und dort eure Einschätzung dokumentieren oder in diesem Dokument ein Hedge-Doc verlinken.
Informationen und Vokabularvorschlag:
Wie bezeichnen wir den Bildungsdatentyp, der Orte abbildet, an denen gelernt wird und andere Orte im Bildungskontext, die Geodaten besitzen?
Begriffe:
Lernorte
können im Prinzip alle Bereiche von formalem/institutionellem (Schule) über non-formal (Museum, Waldlehrpfad, andere außerschulische Lernorte) bis informellem Lernen (überall) abdecken; wird auch ugs. im schulischen Bereich häufig mit "außerschulischen Lernorten" gleichgesetzt, weswegen es u.U. bei Lehrkräften zu Verwirrung führen könnte, wenn wir den Begriff “Lernorte” breit interpretieren. Dem kann aber über ein geeignetes Typenvokabular entgegengewirkt werden. Es scheint auch naheliegend, den Begriff “Bildungseinrichtungen” verwenden zu wollen (wenn man nachher alle Orte unter dem Typ “Einrichtung” subsumieren will), denn alle “Bildungseinrichtungen” sind Lernorte. ABER: Nicht alle Lernorte sind Bildungseinrichtungen (z.B. Waldlehrpfad). Deswegen schlagen wir den Begriff “Lernorte” vor - als Ort an dem gelernt wird. Der zudem auch griffiger ist, für nicht akademisierte User.
Einrichtung - Institut - Institution - Organisation
In Abgrenzung zu Orten, an denen gelernt wird, suchen wir einen Begriff für andere Orte, die im Bildungskontext relevant sind. Einrichtung wird oft synonym mit Institut und Institution benutzt und vor allem im öffentlichen, staatlichen, kommunalen Kontext verortet. Organisation und Institution werden auch uneinheitlich synonym genutzt. In der Sozialwissenschaft beschreibt Institution in Abgrenzung zu Organisation aber eigentlich eher sowas wie die Ehe oder das Grundgesetz, weshalb Team 4 die Nutzung der Begriffe Einrichtung & Organisation empfiehlt. Wenn wir nur im öffentlichen, staatlichen, kommunalen Bereich bleiben kann der Begriff “Einrichtung” am passendsten sein, wenn wir privatwirtschaftliche Anbieter mit einschließen, sollte man Organisation mit dazunehmen.
Entscheidung zum Oberbegriff
Der Inhaltetyp soll folgendes umfassen:
alle Bildungseinrichtungen, also Einrichtungen/Lernorte mit direktem und indirektem Bildungsauftrag, außerschulische/außerbetriebliche Lernorte aber auch andere Einrichtungen und Organisationen (z.B. Verbände, Fachgesellschaften, Stiftungen) im Bildungskontext, die eine andere Funktion haben als zu bilden/zu Lehren werden unter einem Typen zusammengefasst. |
Option A | Option B | Option C? | Option D? | |
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"Orte" | "Lernorte, Einrichtungen, Organisationen" | "Einrichtung" oder "Organisation" (und mit Unschärfe leben) | hier perfekten Oberbegriff einsetzen "..." | |
Vorteil | “Orte” ist griffig und kann beliebig erweitert werden | Beschreibt gut die Kategorien, die eingeschlossen werden in diesem Inhaltetyp |
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Nachteil |
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Subtypen
Hier seht ihr in der ersten Spalte unseren Vorschlag. In den darauffolgenden Spalten sind Referenzvokabulare aus denen wir uns bedient haben aufgelistet. Da wir die Daten der OER Worldmap ebenfalls integrieren wollen, sind die Subtypen (2. Spalte) sehr relevant für unsere Entscheidung.
Ergänzend zu dieser Tabelle haben wir darunter noch Felder & dazugehörige Vokabulare hinzugefügt, die den Inhalt noch näher beschreiben und Informationen abfangen, die ggf. über das Subtypenvokabular nicht abgebildet werden können.
Vorschlag (bitte mal in die Kommentare schauen und Einschätzung abgeben) | “Organisationen” (OER Worldmap) | “Bildungseinrichtungen” (Wiki) | “Institutionen”(alias Einrichtung) | “Organisationsform der Bildungsanbieter” ARGE | |
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Lernort
*Extrafeld für Schularten geplant (s.u.) **Extrafeld für Status (rechtliche Stellung eines Lernorts) Einrichtungen & Organisationen
***Extrafeld für Trägerschaft | Schule (L, BE) Hochschuleinrichtung (L, BE) Praxisgemeinschaft - Community of Practice Forschungsinstitut (E) Behörde (E) private Einrichtung (E) Wirtschaftsunternehmen (O) soziales Unternehmen oder NGO (O) Special Interest Group Schulungsanbieter (L) Förderinstitution(E) Graswurzelinitiative (Grass-Roots-Initiave) Infrastrukturanbieter (O ) | öffentlich Kindergarten Schule
Institutionen des Tertiären BIldungsbereichs / Hochschulen
Hochschule
Institutionen der Erwachsenenbildung
indirekter Bildungsauftrag
nicht-öffentlich z.B. Akademien von Parteien, Kirchen Selbsthilfegruppen Private Museen und Sammlungen (ASL) Jugendfarmen (ASL) Aktivspielplätze (ASL) Internatsschulen | außeruniversitäte Forschungs-/Serviceeinrichtung (E) Bibliothek/Dokumentation/Museum (BE, L, ASL) Bildstelle/Medienzentrum (E) Einrichtung zur Kindertagesbetreuung (E) Fachgesellschaft (O:question_mark:) Internationale Einrichtung Klassenfahrten/Sprachreisen (Anbieter) (E) Kultusministerium/Wissenschaftsministerium (E) Landesinstitut für Lehrerfortbildung und Qualitätssicherung (E) Medienanbieter/Verlag (E) Ministerium/Behörde/Parteigremium (E:question_mark: ) nicht-staatlicher Bildungsanbieter (L) Stiftung/Fördereinrichtung (E) Studienseminar (L) Therapeutische Einrichtung/Beratungsstelle (E) Universität/Hochschuleinrichtung (L) Verband/Verein/Interessenvertretung (O) sonstige Einrichtung | Berufsbildung wird durchgeführt
| 0|keine Angabe |
* Schularten:
Ergänzend zu dem Vokabular würden wir ein zusätzliches Feld erstellen, welches Schularten im Detail auflistet (am Vokabular wird noch gefeilt).
Schularten im Sinne aller formalisierten/Institutionalisierten Arten von Schulen aller Bildungsstufen
Schulen (Nach Dini-AG Curriculum): Akademien Hochschulen Grundschule Berufsakademie
(alt label Duale Hochschule)
Universität
Hauptschule Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie
Fachhochschule
Realschule Fachakademie
(alt label Fachschule)
pädagogische Hochschule
Gesamtschule Musikhochschule
Förderschule Kunsthochschule
Oberschule Sporthochschule Gymnasium Gemeinschaftsschule Sekundarschule Berufsfachschule Berufsschule Fachoberschule Berufliches Gymnasium Privat- und Ersatzschule
** Status
staatlich anerkannt: ja/nein
***Trägerschaft
öffentlich |
freier Träger |
privatgewerblich |
gemeinnützig (altlabel: kirchlich) |
Einschätzung der Fachredakteure
Hannes: Aus meiner Sicht ist der Begriff "Lernort" geeignet. Eine Recherche liefert die aus meiner Sicht gute Übersicht zum Begriff (https://media.suub.uni-bremen.de/bitstream/elib/4358/1/Lernorte-A.pdf - Freericks, Brinkmann & Wulf, 2017). Dort wird der Begriff "Lernort" in Anlehnung an Marquard 2006 (https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=802123) definiert als "alle (geografisch lokalisierbaren) Orte ..., die Lernprozesse anregen, ergänzen oder abrunden können“ definiert (S. 12). Auf S. 10 der oben verlinkten Arbeit von Freericks et al. findet sich zudem eine gute Übersicht unter dem Begriff "außerschulischer Lernort" zu fassender Angebote. Dies trifft aus meiner Sicht wesentlich die oben angesprochenen Aspekte. Die Subtypen finde ich insgesamt nachvollziehbar, großes Konfliktpotential sehe ich hier nicht. Was die Schulen angeht: Hier können Probleme im Detail lauern: Unterschiedliche Schulstrukturen der Ländern. Inwieweit sich hier alle 16 Schulsysteme vollständig auf dem Vokabular (was ich sonst sehr plausibel finde) abbilden lassen, kann ich schwer beurteilen.
Heidemarie: Auch aus meiner Sicht ist der Begriff "Lernort" als übergeordneter Begriff geeignet. Die Subtypen finde ich ebenfalls logisch und nachvollziehbar.
Bzgl. Romys Kommentar zu außerschulischer Lernort versus außerbetrieblicher Lernort: Ich würde dafür plädieren beide Begriffe nebeneinander stehen zu lassen, weil es sich einmal auf Lernen in Bezug auf Schule und einmal in Bezug auf die Ausbildung bezieht.
Außerdem habe ich versucht einen ersten (bestimmt noch unvollständigen) Ansatz für eine Definition zu dem neuen Inhaltetyp zu formulieren: Lernort = ein Ort, an dem entweder im institutionellen Kontext (z.B. an einer Schule oder einer Universität etc.) oder im informellen und nicht-institutionellem Kontext (z.B. in einem Museum oder auf einem Waldlehrpfad etc.) gelernt wird.
Tina: Der Begriff Lernort ist passend und schließt Organisationen und Einrichtungen in der selben Ebene mit ein. "Lernen" passt auch hier besser als "Lehren", da das Lernen auch ohne eine Lehrperson erfolgen kann. Die Subtypen sind deutlich komplexer. Hier geht es viele ganz unterschiedliche Lernorte, die Institutionen, Einrichtungen und auch außerschulische Lernorte einbeziehen. Eine Hierarchie des Oberbegriffs, der Subtypen und verschiedener Beispiele ist sinnvoll für die Weiterarbeit.
Ergebnisse der Treffen am 17.10.23 und 02.11.2023
Der "perfekte Oberbegriff" ist aus unserer Sicht der Begriff "Lernort". Unser Vorschlag zur Definition: Wir bleiben beim Oberbegriff Lernort. Definition: "Lernorte sind alle geografisch lokalisierbaren Orte, die Lernprozesse anregen, ergänzen oder abrunden sollen und können". Darunter fallen zum Beispiel Schulen, Ausbildungsbetriebe, Museen, Lernpfade in Wäldern, ... . Es sind Orte, deren Intention in der Ermöglichung von Lernprozessen liegt. Damit sind virtuelle Lernorte (MOOC, ...) prinzipiell ausgeschlossen (was aus unserer Sicht aber gar nicht zwingend ist).
Offene Fragen/Probleme:
- Was ist die Intention hinter dem Inhaltetyp?
- Was sind die konkreten Materialien (Webseite des Anbieters, Geodaten, ...?) die unter dem Lerntyp hinterlegt sind?
- Schultypen sind schwierig (16 Bundesländer, Privatschule andere Ebene als Schultyp)
- Die Subtypen sind noch nicht unbedingt vollständig (Museen? Waldlehrpfade?)
- Sind alle unter Institutionen genannten Subtypen tatsächlich "Lernorte" im obigen Sinne?
Ideen für Subtypen:
→ Zur näheren Ausdifferenzierung haben wir eine MindMap erstellt (https://map.kits.blog/map/5f1653e7-5e59-47e1-aa0e-40ea0fe63cab#aa4c3c96-ec57-4ea4-a852-7df808f24c4a). Diese enthält den aktuellen Diskussionsstand (2.11.2023).
außerschulischer Lernort: Zum Teil wird unterschieden in
- außerschulische Lernstandorte: Orte, die „[...] mit didaktisch-methodischem Konzept adressatengerecht aufbereitet sind und dauerhaft zur Verfügung stehen“ (Baum/Roth/Oechsler 2013). Beispiele: Museen, Lernpfade, Schülerlabore
- außerschulische Lernorte: Orte, die nicht primär für das außerschulische Lernen bestimmt sind, jedoch zu Lernorten werden können, „[...] sobald eine Lehrkraft, oder eine außerschulische Initiative Lernprozesse an diesem Ort initiiert“ (Baum/Roth/Oechsler 2013). Beispiele: Wälder, Seen, Städte
Die zweite Definition sollten wir nicht übernehmen, da dann alle denkbaren geographischen Orte in die Sammlungen aufgenommen werden müssten. Wir wären also bei der Definition außerschulischer Lernort als Orte, die „[...] mit didaktisch-methodischem Konzept adressatengerecht aufbereitet sind und dauerhaft zur Verfügung stehen“ (Baum/Roth/Oechsler 2013). Beispiele: Museen, Lernpfade, Schülerlabore
Literatur: Sabine Baum, Jürgen Roth, Rolf Oechsler (2013): Schülerlabore Mathematik – Außerschulische Lernstandorte zum intentionalen mathematischen Lernen. In: Der Mathematikunterricht, 59/5, S. 4-11
Gefahr der zu großen Komplexität: Je komplexer ein Kategoriensystem/Vokabular wird, desto schwieriger wird eine eindeutige Zuordnung von Inhalten über Personen hinweg. Es wäre daher ggf. sinnvoller, es bei vier großen Oberbegriffen zu belassen (bei nächstem Fachredaktionsleitungstreffen diskutieren).
Wir haben diskutiert, ob virtuelle Lernorte bei diesem Inhaltetyp mit einbezogen werden sollten (auch wenn wir dadurch die Definition überdenken müssten), weil diese mehr und mehr zu einer Ergänzung für den Unterricht/das Studium etc. werden.
Dagegen spricht, dass die unten genannten Angebote in weiten Teilen bereits anderen Inhaltetypen zuzuordnen sind (Erklärvideo, Selbstlernkurs, ...).
Als Unterkategorien kämen z.B. im Frage:
- Web-Based-Training: Virtueller Lernort, an dem abgeschlossene Lerneinheiten (z.B. ein in PowerPoint erstellter Selbstlernkurs zu einem bestimmten Thema) zur Verfügung gestellt werden
- digitale Lernplattform/Lern-Management-System: Lernort, der eine Schnittstelle zwischen Lehrenden und Lernenden bildet; hier finden sich z.B. Online-Klassenräume, interaktive Inhalte, Tests, Lernspiele etc.
- MOOCs: überwiegend in der Hochschul- und Erwachsenenbildung verwendete Onlinekurse, die frei und offen (d.h. ohne Zugangsbeschränkungen) zugänglich sind
- Immersiver Lernort: Lernorte, die mit Virtual Reality, Simulationen oder simulierten Welten arbeiten; dabei werden die Lernende Teil der virtuellen Umgebung und können in dieser handeln und lernen, z.B. ein Experiment durchführen, sich bestimmte Umgebungen (Betriebe etc.) oder Maschinen anschauen etc.